Dienstag, 7. April 2015

Tag eins und zwei des Plans, meine Vokabel-Lernmethode, will mehr Lesen

Liebe Leser,

der Plan, mit dessen Hilfe ich innerhalb kurzer Zeit mein Japanisch verbessern möchte, läuft seit gestern und ich möchte in diesem Artikel nun meine ersten Erfahrungen mit euch teilen, sowie über meine Gedanken in den letzten beiden Tagen schreiben. Fall ihr Interesse an dem Plan habt dann schaut auf jeden Fall mal in den letzten Artikel rein und falls ihr generell Interesse an Japanisch haben solltet, kann ich euch meinen Artikel für Einsteiger wirklich nur sehr empfehlen. Ich werde nämlich immer wieder nach Materialien und Strategien zum Lernen gefragt.



Der Plan sah vor, dass ich am Montag um 5 Uhr Morgens das Bett verlasse und mit ein wenig Sport anfange. Entgegen meiner eigenen Erwartungen hat das deutlich besser funktioniert als gedacht, sodass ich um Punkt 5 Uhr aufgestanden bin, eine gute Viertelstunde verschiedene Übungen gemacht habe und dann duschen gegangen bin. Danach habe ich mich dann direkt an die 30 Vokabeln und 10 Schriftzeichen gesetzt, die ich innerhalb von 1,5 Stunden sehr gut in den Kopf bekommen habe. um kurz vor 7 hatte ich also schon mehr gemacht, als die Tage zuvor und der Tag hatte noch nicht einmal richtig angefangen. Über den Tag verteilt, habe ich mich dann auch den anderen Punkten des Plans angenommen und habe sogar etwas mehr geschafft, sodass ich ein wenig Vorsprung hatte, den ich auch heute halten konnte. Wichtig wird der Vorsprung im Hinblick auf Tage wie dem Donnerstag, an dem ich bis Abends in der Uni bin und der Plan somit ein wenig gefährdet ist. Mal schauen, wie das so klappen wird.

Vielleicht noch ein kleiner Einschub zu meiner Methode des Vokabellernens. Es kann sein, dass ich da auch falsch liege, aber so wie ich es in der Schule immer mitbekommen habe, lernen viele Leute die Vokabeln in beide Richtungen, was heißt, dass sie sich beispielsweise die englische Vokabeln anschauen (Englisch zu Deutsch lernen) und später dann die deutsche (Deutsch zu Englisch lernen). Ich selbst habe so früher auch immer gelernt. Seitdem ich Japanisch lerne, mache ich das nicht mehr. Schon in der Schule ging es mir total auf den Nerv immer die Deutsch zu Englisch Richtung lernen zu müssen, sodass ich sie jetzt komplett weggelassen habe. Der ein oder andere meint jetzt vielleicht, dass ich dadurch viel langsamer lernen würde Japanisch zu sprechen, aber ich behaupte das Gegenteil und behaupte sogar, dass meine Methode noch besser ist, auch wenn es natürlich immer vom Lerntyp abhängt, wie gut eine Methode greift.

Mein Gedankengang dahinter ist folgender: Wenn ich mir die Japanischen Vokabeln anschaue und ihre Bedeutungen lerne, dann schaffe ich es mit Hilfe der Grammatik die Bedeutung des japanischen Satzes zu erfassen und verstehe somit, was der japanische Satz mir sagen will. Wenn ich auch die Richtung Deutsch zu Japanisch lerne, dann laufe ich eventuell Gefahr einen deutschen Satz zu denken und zu versuchen die einzelnen Bestandteile Stück für Stück zu übersetzen und zwar mit den Wörtern, die ich gelernt habe. Da in der Japanischen Sprache aber viel von der Situation abhängt und man in bestimmten Situationen andere Wörter benutzt, habe ich mir gedacht, dass wenn ich die Deutsch zu Japanisch Richtung nicht lerne, ich eventuell schneller ein Gefühl für die Sprache bekomme und mir die Situationen intuitiv merke in denen bestimmte Wörter verwendet werden.

Mein Kopf kommt erst gar nicht auf die Idee, ein Deutsches Wort mit einem Japanischen zu verknüpfen, sondern er verknüpft eine Situation oder ein Gefühl mit einem Wort, was dann in der Situation in der ich es brauche auch vom Kopf zur Verfügung gestellt wird. Viele von euch kennen bestimmt die Situation in der man etwas in einer anderen Sprache sagt, von einem Freund gefragt wird, was es heißt und es gar nicht richtig übersetzten kann. Genau dieser Zustand ist am Ende vom Lernen ja das Ziel. Man kann eine Sprache schlecht eins zu eins in die andere übersetzen, da es immer Wörter, Ausdrücke oder Situationen gibt, die in der ein oder anderen Sprache besser ausgedrückt werden können. Beim Japanischen denke ich da an die ganzen lautmalerischen Ausdrücke. Die Japaner sagen zum Beispiel, wenn ihnen das Herz schnell schlägt, weil sie aufgeregt sind "dokidoki suru". Das kann man einfach nicht ins deutsche übersetzen, da wir Deutsche in solch einer Situation nichts sagen. Vielleicht sagen wir "Mein Herz rast gerade wie verrückt" oder so etwas ähnliches, aber es hört sich einfach trotzdem ganz anders an als das Japanische.

Wenn man beim Sprechen einer Fremdsprache nicht mehr im Kopf eins zu eins übersetzte, sondern einfach spricht, dann kommt man dem Ziel eine Sprache gut sprechen zu können sehr nahe, wie ich finde und um von vorneherein zu vermeiden, dass ich mich immer an das Deutsche halte und zu fördern, dass mein Kopf sich die Situationen und Zusammenhänge merkt, in denen Japanische Wörter benutzt werden, habe ich die Deutsch zu Japanisch Richtung einfach komplett weggelassen. Es spart eine Menge Zeit und man spricht dadurch auch schneller richtig, denke ich. Meine Erfahrung sagt mir zumindest, dass es eine sehr gute Methode ist und meine Noten in der Uni bestätigen dies auch. Ob diese Methode für jeden etwas ist, weiß ich nicht, aber falls ihr es noch nie ausprobiert habt, könnt ihr es ja mal versuchen.

Nun aber wieder zurück zum eigentlichen Thema. Das frühe Aufstehen tut mir wieder einmal sehr gut und ich merke, dass ich morgens wesentlich besser und konzentrierter arbeiten kann, als Abends. Wenn ich hier alleine in meinem Zimmer sitze, draußen die Vögel zwitschern höre und einfach meine Ruhe habe, bin ich absolut zufrieden und kann mich voll auf den Gegenstand meines Interesses konzentrieren. Auch habe ich das Gefühl, dass mein Kopf viel schneller und besser arbeitet. Die Vokabeln, die ich morgens lerne wiederhole ich Abends immer noch einmal und auch am nächsten Tag. Bisher habe ich 95% behalten, was eine sehr gute Quote ist und was ich auch schon vor einem halben Jahr feststellen konnte, als ich über 4 Wochen hinweg jeden Tag 30 Stück gelernt habe.

Gestern Abend war ich dann aber auch richtig tot, muss ich gestehen. Auch jetzt, während ich diesen Artikel schreibe, bin ich schon wieder richtig müde, weshalb ich auch schauen werde, dass ich gleich noch etwas lese und dann gegen kurz vor 9 schlafen gehe. Da ich relativ schnell einschlafen sollte, habe ich wieder zwischen 7 und 8 Stunden Schlaf, was perfekt für mich ist. Viel mehr kann ich zu dem Plan noch gar nicht sagen, bis darauf, dass es mir extrem viel Spaß macht mich so viel mit Japanisch beschäftigen zu können und ich das Gefühl habe gut voran zu kommen. Die Hörübungen heute waren überhaupt kein Problem, obwohl ich gedacht habe, dass ich Probleme haben werde.

Das Einzige, was momentan immer noch nicht so gut läuft, ist das Essen. Heute konnte ich zwar erste Erfolge verbuchen, aber richtig auf Kurs bin ich da noch lange nicht. Irgendwelche Schwachstellen gibt es halt immer, aber auch die sind dazu da, um besiegt zu werden. Ich werde versuchen mich weiter in Disziplin zu üben und mich auch in diesem Bereich zu verbessern. Mal schauen, ob der gute Pavlina da gleich noch ein paar Tipps für mich hat.

Eine kleine Geschichte für zwischendurch vielleicht: Ich war heute bei der Bahn, um mein Ticket nachzuzeigen. Wäre alles kein Problem gewesen, wenn ich die 4€ für die Bearbeitungsgebühr dabei gehabt hätte. Jetzt kann ich morgen erneut dorthin gehen, um die 4€ zu bezahlen. Wirklich eine Unverschämtheit, was die da alles haben wollen, nur weil man sein Ticket zwei Tage nachdem das Semester gewechselt hat, nicht dabei hatte. Kein Mensch hört nach dem dritten Semester auf, da hätten die wirklich ein wenig kulanter sein können, finde ich, aber auf der anderen Seite sind Regeln auch da um befolgt zu werden und insofern verstehe ich das ganze natürlich vollkommen und will mich auch gar nicht weiter aufregen.

Gedanklich gesehen war ich gestern und heute sehr ausgeglichen. Es mag vielleicht komisch klingen, aber ich habe das Gefühl, dass meine Gedanken klarer sind, wenn ich früher aufstehe, da ich nicht so viel Zeit mit Unsinn verschwende. Wenn ich Abends lange wach bin, dann hänge ich oft am PC und klicke mich durch YouTube oder irgendwelche Webseiten, mache im Grunde aber nichts großartiges, was mich in irgendeiner Art und Weise weiterbringt bzw. vernünftig entspannen lässt. Wenn ich morgens früh aufstehe, fange ich direkt an zu arbeiten und die Zeit, die ich abends "verschwenden" würde fällt einfach komplett weg, da ich müde wie sonst was bin und schlafen will. Das ist eine richtig gute Sache und sorgt für eine höhere Zufriedenheit. Es bleibt natürlich abzuwarten, wie sich das in den nächsten Tagen weiterentwickelt, noch stehe ich ja am Anfang.

Ein Thema mit dem ich mich auseinandergesetzt habe, war jedoch die Uni und den Fokus innerhalb dieser. Momentan habe ich jeden Tag den Sprachkurs und am Donnerstag noch einen Kurs in dem es um "altes" Japanisch (Japanisch zur Meiji-Zeit 1868-1912) geht. Dazu noch zwei Kurse, die sich mit der Gesellschaft Japans beschäftigen. Eigentlich habe ich auch noch Logik 2 in der Philosophie belegt, was mich auch sehr interessiert, aber ich habe momentan nicht das Gefühl den Kopf dafür zu haben. Deswegen habe ich mir überlegt, dass vielleicht wieder rauszuwerfen und zu machen, wenn ich aus Japan wieder zurück bin. Momentan möchte ich einfach so viel Zeit wie möglich in die Sprache stecken und mich da weiterentwickeln. Mal schauen, was der Professor in Logik so für einen Beteiligungsnachweis fordert. Wenn mir das zu viel ist, werde ich es auf jeden Fall nach meinem Auslandsjahr machen, zumal in diesem Semester auch noch eine Hausarbeit und eine mündliche Prüfung auf mich warten.

Ansonsten verspüre ich in den letzten Tagen vermehrt das Gefühl mich in gedanklicher und kreativer Hinsicht ein wenig weiterzuentwickeln. Der "ichpackaus" Kanal auf YouTube macht mir momentan total viel Spaß, weshalb auch fast jeden Tag ein Video kommt und außerdem möchte ich ein wenig mehr über das Thema Otaku machen. Das habe ich schon seit gut einem halben Jahr vor, wollte im Blog auch immer wieder was dazu machen, habe es letztendlich aber immer wieder aus Zeitgründen verschoben. Jetzt da ich mich auf das konzentriere in der Uni, was mich wirklich interessiert und ich das Gefühl habe, dass das auch absolut richtig ist, merke ich, dass die Lust diese Projekte in Angriff zu nehmen auch wieder verstärkt aufkommt. Heute kam mir in den Sinn das ganze vielleicht in einer Videoreihe auf dem "tabletennisfailer" umzusetzen. Das wären dann Videos, die einen relativ dichten Inhalt haben und auch darauf aus sind Inhalt zu vermitteln. Die Unterhaltung würde dann in den Hintergrund rücken. Ob ich das mache und wie genau das aussehen könnte, weiß ich aber selbst noch nicht. Es ist nur erst einmal eine Idee, die mir heute kam.

Da ich mich aber gedanklich mehr mit dem Thema Japan und vor allem auch der Populärkultur auseinandersetzen möchte, werde ich wohl in der nächsten Zeit relativ viel in dieser Richtung lesen. Lesen ist eine tolle Sache und leider habe ich nie die Zeit und Lust dazu gefunden, was ich aber ab jetzt auch definitiv ändern möchte. Die letzte Stunde des Tages vor dem Schlafen, soll auf jeden Fall den Büchern gewidmet werden.

Das war es dann auch erstmal für heute. Ich hoffe ich habt einen kleinen Überblick über das, was mich momentan beschäftigt bekommen können, auch wenn dieser Artikel ziemlich durcheinander war, glaube ich. Vielleicht konnte sich der ein oder andere dennoch einen Weg durch meine Gedanken bahnen.

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